Wandlungsfreudig: Moritz Bleibtreu
Der Münchner, in Hamburg aufgewachsen, war schon als Kind oft im Fernsehen und auf der Kinoleinwand zu sehen: er spielte in der Fernsehserie für Kinder "Neues aus Uhlenbusch" und in dem "Uhlenbusch"- Kinofilm "Ich hatte einen Traum" mit. Dabei konnte er Kontakte zu vielen bekannten deutschen Regisseuren knüpfen.
Moritz Bleibtreu ist das Talent in die Wiege gelegt worden: er ist der Sohn des Schauspielers Hans Brenner und der Schauspielerin Monica Bleibtreu. Brenner verließ die Familie, als sein Sohn zwei Jahre alt war. So musste Moritz Bleibtreu schon früh Selbständigkeit werden, was dazu führte, dass er in der elften Klasse die Schule abbrach und für ein Jahr als Au-pair-Junge nach Frankreich ging. Danach ging er für ein Jahr nach New York und dann nach Rom und Venedig. In all diesen Städten besuchte er Schauspielschulen und konnte so viele verschiedene Einflüsse und Ideen aufnehmen.
Zurück in Deutschland, startete Moritz Bleibtreu seine Karriere mit 21 Jahren am Schauspielhaus in Hamburg in "Romeo und Julia". Am Thalia Theater spielte er unter der Regie von Jürgen Flimm in "Richard III". Bald folgten Rollen in kleineren Fernsehproduktionen wie "Schulz und Schulz", "Unschuldsengel" oder "Einfach nur Liebe".
Er muss Rainer Kaufmann in „Unschuldsengel“ überzeugt haben, denn dieser Regisseur verhalf Moritz Bleibtreu in einer Nebenrolle zu seinem ersten großen Kinoerfolg. In "Stadtgespräch" brilliert Moritz Bleibtreu als innig blöder Galan. Mit dem überragenden Kinoerfolg "Knockin' On Heaven's Door" kam dann der endgültige Durchbruch. Wieder in einer Nebenrolle und wieder als ein ganz Dummer.
Auch der internationale Durchbruch in „Lola rennt“ mit Franka Potente bietet eine nicht eben clevere Figur auf, die er glaubhaft darstellt. Aber Moritz Bleibtreu ist interessiert daran, bei seinen Rollen auf Abwechslung zu achten, und wandlungsfähig wie wenig andere Schauspieler. So ließ er sich in "Liebe deine Nächste" gegen den Strich besetzen und wurde zu einem der gefragtesten Darsteller in Deutschland. Beieindruckend war seine Rolle in der TV-Tratsch-Satire "Free Rainer - Dein Fernseher lügt"; als RAF-Mitglied Andreas Baader überzeugte er von seinem Talent im "Baader-Meinhof Komplex".
Aber nicht nur in Deutschland, auch international arbeitete er mit großen Regisseuren, so mit Bakhtiyar Khudojnazarov für „Luna Papa“ und für István Szabós in "Taking Sides - Der Fall Furtwängler". Mit Cameron Diaz unternahm er in "Invisible Circus" einen Ausflug in fremde Welten. Vor allem seine Darstellung eines Journalisten in „Das Experiment“ verschaffte ihm viel Anerkennung wie z.B. den Deutschen Videopreis und den Deutschen Filmpreis.